Erste urkundliche Erwähnung

Am 01.02.1341 wird Bodenrod erstmals unter dem Namen Badinrade urkundlich erwähnt.
650 Jahre später, nämlich 1991 großes Jubiläumsfest.
2016 begeht Bodenrod sein 675jähriges Dorfjubiläum.     

Maria Zell

Ein wichtiges Kulturgut für Bodenrod ist Maria Zell. Diese Stätte soll ein Kloster oder eine Einsiedelei gewesen sein. 1449 wird Maria Zell erstmals urkundl. erwähnt.
Die zwei gotischen Glocken von Maria Zell blieben bis heute erhalten.
Die kleinere der beiden Glocken hängt seit 1964 als Uhrglocke im Dachreiter der Bodenroder „Alten Schule“, sie wurde 1492 gegossen.
Die zweite Glocke, 1470 gegossen, hängt noch heute im Glockenturm der Fauerbacher Dorfkirche.
Nach Überlieferung soll die Anlage Maria Zell im Schwedenkrieg, dem 30-jährigen Krieg (1618  – 1648), zerstört worden sein.

Alte Schule

Landgräfin Anna Elisabetha ließ zwischen 1677 und 1680 das Schulhaus mit Betsaal und spärlicher Lehrerwohnung errichten.
1859 ist die seit 1831 geplante, dringend nötige Schulhauserweiterung, endlich abgeschlossen.
Der Betsaal bestand bis zur Einweihung der neuen Kirche im Jahr 1964.
Die Dorfschule schließt 1967 ihre Türen.
Bis zu diesem Zeitpunkt lief der Schulbetrieb einklassig, mit den Jahrgängen 1 bis 9. Die Schülerzahl belief sich auf 14 bis 28 Schülern.
Im Jahre 1999 geht  die „Alte Dorfschule“ in den Privatbesitz von Frau Renate einecke über.
Seit Januar 2024 befindet sie sich wieder im Besitz der Stadt Butzbach.

Kalkofen

1750 legt der Bodenroder Bauer Johannes Hofmann der VII Kalksteinbrüche an, um die kärglichen Einnahmen der Bodenroder Bauern aufzubessern.
Das Gelände des Kalkofens, der unter Denkmalschutz steht, gehörte viele Jahrzehnte zum Grundstück der Fam. Hofmeister, inzwischen wechselte der Eigentümer.

Infrastruktur

Die Energieversorgung nimmt 1920 für Bodenrod ihren Anfang.
Durch die Frankfurter Localbahn AG, Bad Homburg v.d.H., wird die Zuleitung zur Stromversorgung verlegt.
Die endgültige Lösung des Wasserproblems kommt erst 1973, nämlich als der Ort an die Fernwasserleitung vom Vogelsberg angeschlossen wird.
Erst in den 1950er Jahren wurden befestigte Straßen in Richtung Münster und Waldsolms gebaut.
Zu Beginn der 1960er Jahre existierte in Bodenrod lediglich ein Telefonanschluss bei der Poststelle der Familie Häuser.
Mitte der 1990er Jahre wurde die Poststelle von Bodenrod endgültig geschlossen.
Eine öffentliche Telefonzelle wurde erst in den 1970er Jahren aufgestellt.
Diese wurde auf Grund der zunehmenden Mobiltelefonie im Jahr 2000 aus Rentabilitätsgründen abgebaut.

Backhaus

Das Gemeindebackhaus wird bis in die 1950er Jahre regelmäßig genutzt.
In den 1970er Jahren möchten die ortsansässigen Vereine die Tradition wieder ins Leben rufen, doch der Verfall des Ofens war zu weit fortgeschritten.
1981 gibt der Magistrat Butzbach den Startschuss zur Ofenerneuerung.
In einem zweiten Bauabschnitt wird der Backhausraum in einem selbstlosen Einsatz, besonders von den älteren Bewohnern, instand gesetzt.
Seitdem wird das Backhaus wieder regelmäßig von den örtl. Vereinen genutzt.
Seit Anfang 2003 gibt es das Bodenroder Backhausteam – Ansprechpartnerinnen sind: Jutta Schneider und Susanne Zorn.
Am 08.September 2007 wird das frisch renovierte Bodenroder Backhaus im Rahmen des traditionellen Backhausfestes in einer Feierstunde eingeweiht.
Viel Eigenleistung der Bodenroder, aber auch die finanzielle Unterstützung durch die Stadt  Butzbach, hatten die dringend notwendige Renovierung möglich gemacht. 
Im Herbst 2021 fällt der Backofen aus, die Rauchgaszüge sind defekt und der Backofen darf so nicht angeheizt werden – eine dringend notwendige Reparatur steht an.
Durch einen Zuwendungsbescheid übernimmt  die Stadt Butzbach dankenswerterweise die anfallenden Kosten der Reparaturarbeiten, die durch eine Fachfirma ausgeführt werden. Großes Lob auch wieder an die Freiwillige Feuerwehr und einige Mitbürger von Bodenrod, die Bereitschaft zur Unterstützung der Eigenleistung war beeindruckend und so kann,  seit Ende 2022,  das Backhäuschen wieder traditionell genutzt werden.

Neubaugebiete

Von 1954 bis 1956 wurden Baugrundstücke aufgelegt.
1956 wurde das erste Wochenendhaus errichtet.
In den Jahren 1966 bis 1969 Entstehung des Neubaugebiets „Am Burgberg“.
In den darauffolgenden Jahren die Neubaugebiete „Im Weichenrod“, „Am Kalkofen“, „Im Grund“ und „Nollweg“. 

Das Familienlandheim, Freizeit- u. Erholungseinrichtung der Heilandsgemeinde Frankfurt, wird im Jahre 1969 eröffnet. Im Laufe der Zeit haben viele Gruppen und Einzelpersonen hier schöne und unvergessene Tage erleben dürfen, bevor dann im Februar 2013, nach über 43 Jahren,  die endgültige Schließung des Hauses feststeht. 

Dorfgemeinschaftshaus

Die Grundsteinlegung für das DGH erfolgte am 27.10.1956.
Bereits am 14.Sept. 1957 wird das DGH eingeweiht – liebevoll von den Bodenroder Bürgern „Dei goud Stubb“ genannt.
Im OG befindet sich der Saal für ca. 100 Personen, eine Küche und ein Amtsraum.
In den 60er Jahren wurde das DGH erweitert, so das der Saal jetzt für ca. 150 Personen Platz bietet.
Im EG ein Bad, eine Gemeinschaftswäscherei die 1990 geschlossen wird und eine Tiefgefrieranlage, welche von jedem Haushalt bis zu ihrer Schließung vor ca. 25 Jahren genutzt wurde.

Die seit Gründung des DGH`s bestehende Heißmangel schließt im Zuge der An- und Umbaumaßnahmen von DGH und FFW-Gerätehaus im Jahr 2011 ihre Türen.

Die Gemeinde-/Dorfbücherei wird bis zum heutigen Tag von Bodenroder Bürgerinnen liebevoll geleitet. An jedem 1.Donnerstag eines Monats können hier Interessierte auf Entdeckungsreise gehen und sich gute Lektüre ausleihen.  

Mitte der 1980er Jahre wurde in Eigenarbeit der sehr gut frequentierte „Clubraum“ ausgebaut / eingerichtet. Dieser entfällt, nachdem 2011 das neue Feuerwehrgerätehaus neben dem DGH erbaut wird und die bereits vorhandenen Räumlichkeiten einer anderen Nutzung zugeführt werden. Am 15.September 2012 erfolgt unter großer Beteiligung der Bevölkerung die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses.  

Im EG des DGH`s befindet sich, mit separatem Eingang, der Jugendraum, der seinerzeit ebenfalls in Eigenleistung errichtet wurde.

Anlässlich des 50jährigen Bestehens der „Goud Stubb“ von Bodenrod wird am 14.September 2007 vom Bodenroder Ortsbeirat zu einer Feierstunde eingeladen.
In Anbetracht des Jubiläums hatte es die Stadt Butzbach, trotz ziemlich leerer Kassen, möglich gemacht, sowohl Küche als auch den großen Saal des DGH`s noch vor der Jubiläumsfeier zu renovieren – konnte man doch noch bis zum Sommer 2007 die Erstausstattung von Küche und Saal bewundern.
Das DGH erhält im Zuge der Renovierung einen Personenaufzug und bekommt im Außenbereich einen behindertengerechten Zugang.
Neben der Eingangstür des DGH`s befindet sich eine Gedenktafel zu Ehren Adolf Reichweins. Der Pädagoge und Widerstandskämpfer macht Bodenrod zu seiner ersten pädagogischen Wirkungsstätte.

Warnamt

Am 15.März 1957 Kauf des Grundstücks auf dem Donnerskopf.
23.November 1960 Richtfest.
Im Dezember 1962 ist der 4-Etagen tiefe Warnbunker endgültig fertiggestellt.       
Während der Bauphase und auch im späteren Betrieb bietet das Warnamt VI für viele Bürger aus Bodenrod und umliegenden Gemeinden einen Arbeitsplatz.
Im Februar 1963 erste Sirenenprobe nach dem 2.Weltkrieg.
Nach 1989, dem Fall der Mauer, wurde Stück für Stück die Erfordernis und somit die Nutzung des Warnamtes reduziert.
Am 28.Sept. 2001 erfolgt die offizielle Schlüsselübergabe vom Bundesvermögensamt an den Verband Christl. Pfadfinder.

Gastronomie / Fremdenverkehr

Einst gab es in Bodenrod drei Gasthäuser.
Das Gasthaus „Waldeslust“ war 130 Jahre, nämlich von 1860 bis 1990 ein  Familien-betrieb.
Von 1990 bis 1993 gibt es kein Gasthaus in Bodenrod.
1993 eröffnet Familie Barke den Gasthof „Zum Felsenkeller“.
Die Leitung der Gastronomie wechselt mehrmals.
Seit geraumer Zeit kann man die Räumlichkeiten bei Angelika Barke anmieten. 
Die Anmietung einer Ferienwohnung bietet Jutta Schneider an.

Eingemeindung

1972 erfolgte die Eingemeindung von Bodenrod in die Stadt Butzbach.

Dorflädchen

Zwei kleine Dorfläden versorgten Bodenrod über mehrere Jahrzehnte mit den nötigsten Gebrauchsgütern. Beide schlossen in den 1980er Jahren ihre Türen.

Landwirtschaft

Bis in die 60er Jahre war die Haupteinnahmequelle der Bodenroder Bevölkerung die Landwirtschaft. Da im Gegensatz zur Wetterau der Boden sehr schlecht ist, ging die Landwirtschaft immer mehr zurück, so dass es heute in Bodenrod keinen einzigen Vollerwerbslandwirt mehr gibt.
Der größte Teil der Acker- und Grünlandflächen wird vom „Jägerhof“,  aus dem benachbarten Maibach, bewirtschaftet.

Dorfleben

Das Dorfleben als solches wird durch die verschiedenen Vereine geprägt.
Fast  jede Bürgerin, jeder Bürger aus Bodenrod gehört mind. einem Verein an.
Ganz  groß geschrieben wird in Bodenrod, auch – oder gerade in schwierigen Zeiten, das bürgerschaftliche Engagement. Viele Veranstaltungen und Eigenleistungen wären ohne diese selbstlose Art der Bodenroder nicht möglich.
Unser kleines Dorf, ringsum umrahmt von Wald, liegt in einem sogenannten „Dreiländereck“, d. h., es grenzt insgesamt an drei Landkreise an – im Norden an den Lahn-Dill-Kreis, im Westen an den Hochtaunuskreis und im Süden an den Wetteraukreis, dem auch Bodenrod anhört.
Die kleine, bescheidene Ansiedlung Bodenrod mit seinen ca. 320 Einwohnern, Stand September 2023, höchstgelegener Stadtteil Butzbachs und der Wetterau, 420 üNN, wuchs im Laufe der Jahre zu einem beschaulichen Taunusdörfchen heran.
Natürlich soll es auch weiterhin vorangehen – die Weichen dafür sind gestellt.
Im Herbst 2023 wurden mehrere Butzbacher Stadtteile in das Dorfentwicklungsprogramm aufgenommen,  man gehört damit zum Förderschwerpunkt 2023 und kann die nächsten 6,5 Jahre Förderung erhalten – Bodenrod ist dabei. 
Natürlich können wir Bodenroder viel und gut über unser Dörfchen schreiben, aber überzeugen muss sich ein jeder Interessierte am besten selbst – Bodenrod freut sich auf Ihren Besuch.
Bis dahin grüßt für Bodenrod und seine Bürgerinnen & Bürger

Ihre Susanne Zorn,

Ortsvorsteherin von Bodenrod.

Stand: 2024